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Trotz zweier ungeschlagener Spiele gelingt der Sprung in die Oberliga nicht

Mit dem Selbstvertrauen des Sieges bei den TTBW Pokalmeisterschaften bei den Damen A ging es am Wochenende darauf um die Möglichkeit sich doch noch den Aufstieg in die Oberliga zu erspielen. Nachdem man im letzten Saisonspiel die einzigen Punktverluste im direkten Vergleich mit dem 1. TTC Ketsch erleiden musste, rutschte das Team auf den zweiten Rang und somit den Relegationsplatz ab. Aus diesem Grund führte somit am letzten Samstag der Weg in die Nähe von Ulm. Beim Achten der Oberliga, dem TSV Herrlingen, wurde die Zusatzrunde ausgerichtet. Zusätzlich mit dabei war das Quartett des TTC Lützenhardt, das in der anderen Verbandsoberliga den zweiten Platz belegte.

Schlussendlich sollte ein Sieg und eine Punkteteilung am Ende nicht ganz reichen, um sich den Aufstieg auf dem sportlichen Weg zu sichern. Der Oberligist setzte sich nach einem umkämpften und engen Duell knapp durch und konnte somit die Klasse halten. Doch es deutet sich an, dass auch die Mädels des TTC in der kommenden Runde auf DTTB Niveau aufschlagen dürfen. Aufgrund von Rückzügen erscheint das Szenario mit der Oberliga aktuell realistisch, wobei die finale Meldung hierzu noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Doch der Reihe nach. Zu Beginn standen sich die beiden Konkurrentinnen der Suggentälerinnen gegenüber und hatten ihr Match bereits beendet, als der Tross aus Südbaden angekommen war. Dabei schlugen die Damen aus Herrlingen die Gäste aus Lützenhardt mit 7:3. Spitzenspielerin Misurak sorgte hierbei für zwei Punkte im vorderen Paarkreuz. Der abschließende Vergleich sollte zudem an die Schwarzwälderinnen gehen, was jedoch nur noch Ergebniskosmetik bedeutete. Somit setzten sich die Favoritinnen erwartungsgemäß durch und legten vor.

Anschließend ging es für das junge Quartett gegen die unterlegenen Spielerinnen aus Lützenhardt in die Box. Dabei musste die Mannschaft ohne ihre Nummer 3 Julia Neff auskommen, die von Carina Steeb ersetzt wurde. Durch den Modus der Oberliga mit lediglich zwei Einzeln für jede Spielerin waren die Doppel direkt noch einmal bedeutender. Hier schrammten die Mädels knapp an einem Fehlstart vorbei. Antje/ Finnja hatten gegen das vordere Paarkreuz Misurak/ Yaman kaum eine Siegchance und unterlagen in vier Sätzen. Megan/ Leoni waren gegen Riedt/ Steeb auf demselben Weg, konnten sich aber erfolgreich zurückkämpfen. 0:2 nach Sätzen und 1:6 im Folgedurchgang - die Aussicht war alles andere als vielversprechend, doch das Duo konnte die gesamte Begegnung umbiegen und den Ausgleich herstellen.

Furios startete Finnja in ihr Einzel gegen Klara Misurak und siegte im ersten Satz klar und deutlich. Doch die Spitzenspielerin aus Lützenhardt zeigte sich davon weitgehend unbeeindruckt. Der knappe Erfolg im zweiten Satz brachte sie erst richtig in die Spur und nach zwei klaren weiteren Sätzen gewann sie auch ihr drittes Einzel an diesem Tag. Ernüchternd verlief am Nebentisch die Partie von Antje, die zunehmend mit den Aufschlägen ihrer Gegenspielerin Nejla Yaman haderte und sich im Spielverlauf dadurch verunsichern ließ. Ein hoher Vorsprung im ersten Satz sorgte zusätzlich für einen Bruch in ihrem Spiel und nach dem weitern verlorenen Satz über die Verlängerung im zweiten Durchgang ging auch dieses Spiel an die Konkurrenz. Mit dem 1:3 Zwischenstand war es somit an Megan und Leoni ihre Farben zurückzubringen.

Ihre aktuelle Formstärke bewies Leoni dabei in ihrem Match. Sie ließ der höher eingeschätzten Gegnerin Verena Riedt kaum eine Möglichkeit und siegte mit ihrer kompromisslosen Spielweise klar in drei Sätzen. Schwieriger war die Partie für Megan, die gegen Steeb ordentlich zu kämpfen hatte. Nach zwei Satzgewinnen über die Verlängerung und zwei klaren Durchgängen für ihre Rivalin, die jeweils zurückkam, spitzte sich das Match im Schlusssatz zu. Dort konnte die 16-jährige aber ihr Spiel durchdrücken und den wichtigen Zähler zum 3:3 Ausgleich einsammeln. Diese beiden Spielgewinne nahmen die Zwillinge in der Folge auf und nutzten den Rückenwind. In einem Vergleich auf hohem Niveau zeigte Antje ihre Qualität und ließ Misurak nicht einen Satzgewinn zu.

Finnja musste zwar den Anschluss von Yaman akzeptieren, doch mit einem überlegenen vierten Satz sorgte sie für einen weiteren Zähler auf der Anzeigetafel, der das 5:3 bedeutete. Zwar war bereits durch das schwächere Spielverhältnis klar, dass auch die zweite Partie gewonnen werden müsste, dennoch legten auch Megan und Leoni noch einmal alles rein. Gegen Riedt verlor "Meggi" zwar den ersten Satz in der Verlängerung, kam dabei aber umso überzeugender zurück und ließ anschließend nichts mehr anbrennen. Leoni erging es am Nebentisch umgekehrt. 0:1, 2:1 und doch 2:3 lautete am Ende das Resultat gegen die Kontrahentin mit ähnlicher Spielanlage. Nichtsdestotrotz stand am Ende der 6:4 Erfolg und die Gewissheit, dass auch Rückstände kompensiert werden können. Dieser Umstand sollte auch im zweiten Aufeinandertreffen des Tages seine Relevanz erhalten.

Knapp eine Stunde lag zwischen den beiden Spielen. Sicher war hierbei, dass der TSV Herrlingen noch einmal eine mindestens genauso hohe Konzentration erforderte. Der Oberligist verfügte an diesem Tag über eine durchweg gut besetzte Mannschaft, die es zu schlagen galt, um den Aufstieg auf dem sportlichen Weg zu realisieren. Dabei geriet der Start ähnlich wie wenige Stunden zuvor, jedoch mit negativeren Folgen. Während Megan/ Leoni chancenlos gegen Müller/ Hamel waren, wurde das zweite Doppel zum Krimi. Doppelt liefen die Zwillinge einem Satzrückstand gegen Honold/ Li hinterher, was im Entscheidungssatz gipfelte. Am Ende sollten dort zwei Zähler entscheiden und der Rückstand von 0:2 war perfekt. Einmal mehr entpuppte sich direkt wieder zu Spielbeginn der große Makel in einer sonst nahezu perfekten Spielzeit.

Somit war die Losung klar - zwei Einzel durften maximal verloren werden. Den Beginn hierzu machte Finnja, die gegen das variable Angriffsspiel von Annika Müller nur phasenweise ein Mittel fand. Ein Satz war der 18-jährigen vergönnt, was am Ende nicht reichen sollte. Schwester Antje war daher gehörig unter Druck, doch auch sie musste sich enorm strecken. Gegen das passive Spiel von Katrin Honold war der Angriff mit viel Drall über die Mitte vom Tisch das Rezept. Doch die Konsequenz fehlte dabei hin und wieder. Damit ging es in den fünften Satz, den sich die Spitzenspielerin des TTC souverän sichern konnte und Suggental auf die Anzeigetafel brachte. Anschließend galt es für das hintere Paarkreuz das Gesamtergebnis offen zu halten und Megan, wie auch Leoni enttäuschten nicht.

Jedoch entwickelten sich bei beiden Mädels spannende Partien, die in beide Richtungen wogten. Megan bekam es mit der 15-jährigen Yixuan Li zu tun, die sich nie abschütteln ließ. Die TTC'lerin erwischte jedoch einen hervorragenden Start im Entscheidungssatz und brachte den hohen Vorsprung sicher über die Ziellinie. Gegen Linkshänderin Saskia Hamel hatte Leoni auf dem Papier nur wenige Chancen, doch die Abiturientin sorgte für Unsicherheit auf der Gegenseite. Nach einem starken Comeback im zweiten Satz hatte sie den psychologischen Vorteil auf ihrer Seite und ließ sich auch nicht von einem 1:2 Rückstand beirren. Taktisch und spielerisch an ihrer Leistungsgrenze wehrte sie am Ende sogar einen Matchball ab und sammelte in der Verlängerung des fünften Satzes tatsächlich den umjubelten dritten Erfolg in Serie ein.

Mit dem ausgeglichenen Spielstand ging es nahtlos in die zweite und entscheidende Einzelrunde. Antje und Finnja war es vorbehalten vorzulegen. Doch zügig war bei Zweitgenannter festzustellen, dass sie mit der Spielweise von Honold nicht wirklich zurechtkam. Wieder und wieder versuchte es Finnja in der Offensive, doch die eigene Quote im Angriff ließ sie vermehrt im Stich. Trotz zweier enger Sätze siegte die Gastgeberin verdient über drei Sätze. Am zweiten Tisch entwickelte sich ein Duell auf absolutem Oberliga-Niveau. Antje feuerte mit Müller die Bälle über den Tisch, was für großartige Ballwechsel sorgte. Trotz 1:2 Rückstand behielt die Suggentälerin die Nerven und dominierte ab dort das Spiel. Nur neun Punkte über zwei Sätze ließ sie zu und stellte somit eindrucksvoll auf 4:4.

Für Megan und Leoni hieß es somit verlieren verboten. Schnell wurde aber über die ersten Ballwechsel klar, dass zwei Siege äußerst ambitioniert erschienen. Leoni hatte gegen die stabile Li kaum Möglichkeiten ihr Spiel zu verwirklichen und musste reihenweise Angriffsbälle ihrer Gegenüber einstecken. So endete dieses Spiel überraschend klar für die junge Chinesin. Nebenan steckte Megan aber nicht auf und wollte für ihr Team zumindest noch die Punkteteilung erreichen. Nach wie vor trat Hamel sichtlich verunsichert auf, was das Küken des TTC-Teams zu zwei Satzgewinnen nutzen konnte. In einem langen dritten Durchgang wurden reihenweise Satz- und Matchbälle vergeben, bevor die TTC'lerin das Duell beenden konnte.

Am Ende stand die Gewissheit zwar ungeschlagen geblieben zu sein, den Aufstieg auf sportlichem Weg aber verpasst zu haben. Mit somit nur einer Niederlage in der gesamten Saison ist dies ein ganz bitteres Ende nach einer herausragenden Spielzeit der vier Mädels. Doch wie bereits angeklungen besteht die berechtigte Hoffnung, dass über Nachrückerverfahren mindestens ein Platz in der Oberliga frei wird. Mit dem zweiten Platz bei der Relegation ist der TTC in der Rangordnung hierbei ganz vorne. Geduld wird aber noch etwas benötigt werden, da die Meldungen offiziell noch einige Wochen auf sich warten lassen.