Berichte

Ordentliche Vorstellung nach krankheitsbedingter Pause

Lag Megan am vorherigen Samstag noch krank im Bett ging es eine Woche später bei einem prestigeträchtigen Turnier um eine gute Performance. Die 16-jährige vertrat den TTC am vergangenen Wochenende bei den Baden-Württembergischen Einzelmeisterschaften der Damen & Herren in Gerstetten. Dabei sorgten Schwierigkeiten mit der Dateneingabe für einen z.T. chaotischen ersten Wettkampftag, der aufgrund des großen Verzugs abgebrochen wurde. Somit weitete sich der Finaltag ebenfalls aus. Ungeachtet dessen nahmen insgesamt 60 Damen und 79 Herren an dem höchsten Landeswettkampf teil.

Nach etlichen Ab- und Ummeldungen stand ca. 30 Minuten vor Turnierbeginn das Teilnehmerfeld und die entsprechenden Gruppen. Zu Beginn waren 48 Damen im Einsatz, während die topgesetzten Spielerinnen erst nach der Gruppenphase in das Geschehen eingriffen. Es galt einen der ersten beiden Plätze in einer der zwölf Vierergruppen zu erreichen, um sich in die KO-Phase zu spielen. Zudem sollten zwei weitere Drittplatzierte das Glück haben sich zu qualifizieren, da das Los nach dem Modus "2 aus 12" eingesetzt wurde.


Obwohl Meggi in ihrer Gruppe gesetzt wurde, machte sich nach der Zusammensetzung zügig Ernüchterung breit. In der Gruppe mit der höchsten Leistungsdichte hatte das gesamte Quartett über 1500 Punkte, so dass ein Weiterkommen direkt eine hohe Hürde darstellte. Zu Beginn erspielte sich die Schwarzwälderin mit dem Erfolg über Melina Schruff (DJK Sportbund Stuttgart) eine gute Ausgangsposition. Mit ihrem Erfolg über vier Sätze legte sie den Grundstein. Dennoch wurde bereits deutlich, dass der Trainingsrückstand nicht zu verbergen war. Das direkte Duell ihrer beiden folgenden Kontrahentinnen konnte sie anschließend bis zur Verlängerung des Entscheidungssatzes verfolgen.

Im zweiten Spiel traf sie dabei auf eine alte Bekannte. Mit Lena Walkenhorst (SSV Schönmünzach) traf Meggi auf den mehrmonatigen Trainingsgast im Suggental. Dabei kam es zu dem Kuriosum, dass sich die beiden vor dem Turnierstart für längere Zeit einspielten. Dies schien Lena offensichtlich besser getan zu haben und sie reihte nach ihrem knappen Auftakterfolg einen 3:0 Sieg ein. Dabei hatte die Nummer 3 der TTC-Damen nur wenig Möglichkeiten ihr Spiel durchzubringen. Somit sollte es zum Ende der Gruppenphase zum direkten Aufeinandertreffen um Rang 2 kommen. Gegen die Spitzenspielerin des TSV Untergröningen, Miriam Kuhnle, erwischte die TTC'lerin einen guten Start und ging in Führung. Die Oberligaspielerin fand jedoch zunehmend zu ihrem variablen Spiel und steigerte sich deutlich. Obwohl Meggi etliche starke Ballwechsel spielte, hatte ihre Gegenüber meist die bessere Antwort parat und entschied das Match schlussendlich mit 3:1 für sich.


Somit galt es auf die geringe Chance als Drittplatzierte weiterzukommen zu warten. Doch bis dort standen erst einmal die Partien in den Doppeln und im Mixed an. Nach einigen Änderungen, ihre ursprüngliche Partnerin meldete sich für das Turnier ab, hatte sie mit Thi Minh Thu Nguyen (SU Neckarsulm) eine hochkarätige Doppelspielerin an ihrer Seite. Durch die Absage der Mitfavoritin Kathrin Hessenthaler kam sie somit zum Doppel mit der Drittligaspielerin. Zu Beginn besiegte sie mit der Linkshänderin das Duo des TSV Herrlingen, Alexandra Schilinger/ Yixuan Li in vier Sätzen. Anschließend erfolgte jedoch das Aus im Achtelfinale gegen die späteren Siegerinnen. Das eingespielte Duo des Tabellenführers der Regionalliga, Antonia Bernhard/ Julia Kaim (SSC Schönmünzach) ließ den Kontrahentinnen keine Chance.

Im Mixed, an der Seite von Lukas Noeske (TTC Bad Krozingen), kam es erneut zur Links-rechts-Kombination. Isolde Schütz (FTSV Bad Ditzenbach-Gosbach)/ Martin Sebald (TSG Eislingen) waren dabei eine äußerst unangenehme Hürde. Beide agierten primär mit ihren Noppenbelägen was nach einem langen Tag nicht unbedingt das Traumszenario darstellen sollte. Somit ereilte das Duo direkt in Runde 1 das Aus. Kurze Zeit später sollte sich herausstellen, dass Meggi tatsächlich das Losglück hatte und als Drittplatzierte in die KO-Runde einzog. Des Weiteren kam hinzu, dass sie diese Partie noch am späten Abend austragen durfte. Dies verhinderte das Vorgehen etlicher anderer Teilnehmer/ innen, die darauf verzichteten, da diese Runde zum Großteil erst am Folgetag ausgespielt wurde.


Gegen die noch etwas jüngere Gegenspielerin Paulina Friebe (TSV Korntal), die zuvor durch die Gruppenphase fegte, war es vom Start weg ein Duell auf Augenhöhe. Der erste Satz ging in der Verlängerung an ihre Gegenspielerin, den zweiten Durchgang sicherte sie sich auf dieselbe Art und Weise. Nach einem völlig misslungenen Folgesatz kämpfte sich Meggi nach der Auszeit im vierten Durchgang noch einmal ran und brachte die Favoritin ins Schwitzen. Diese konnte sich aber mit einem 11:9 über die Ziellinie retten, so dass der lange Turniertag und die Baden-Württembergischen Ausscheidungskämpfe für Megan beendet waren.

Unter dem Strich steht, gemessen an den vorherigen Trainingsstunden, eine akzeptable Vorstellung. Es wäre mit Sicherheit einiges mehr möglich gewesen, wenn der normale Trainingsumfang vorangegangen wäre. Insbesondere das vierte Einzel nach einem langen Tag wäre durchaus machbar gewesen. Nichtsdestotrotz sammelte Meggi wichtige Spielpraxis für die anstehenden Partien in der Verbandsoberliga. Über die kommenden drei Wochenenden geht es hier in die heiße Phase.

Ergebnisse der Baden-Württembergischen Einzelmeisterschaften 2023 in Gerstetten

Fotos: Volker Arnold