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Zwei Duelle entscheiden über die kommende Ligenzugehörigkeit

Nahezu sieben Wochen ist es bereits her, als die Damen beim 1. TTC Ketsch die ersten Punktverluste in der Verbandsoberliga sammelten und dabei im direkten Duell die Nordbadnerinnen zum Saisonende in der Tabelle vorbeiziehen lassen mussten. Somit stand nach diesem bitteren Abend und der 5:8 Niederlage der zweite Rang, der mit einer überzeugenden 22:2 Punktebilanz erreicht wurde und in vielen anderen Fällen zum Aufstieg gereicht hätte. Da man im Wettrennen mit den Ketscherinnen das schwächere Spielverhältnis bilanzierte, geht es somit in die Relegation zur Oberliga. Das Nachsetzen findet am kommenden Samstag in Herrlingen statt. Der ausrichtende TSV erreichte in einem Fotofinish den achten Platz der Oberliga Baden-Württemberg. Mit dem TTC Lützenhardt ist ein weiteres Team in der Nähe von Ulm vertreten, dass in der anderen Verbandsoberliga die Vizemeisterschaft erreicht hat.

Gestärkt durch den Triumph bei den TTBW Pokalmeisterschaften wollen Antje, Finnja, Megan und Leoni die zweite Möglichkeit auf den Aufstieg wahrnehmen und sich am Ende gegen die beiden Konkurrentinnen durchsetzen. Dabei sieht der Modus vor, dass lediglich das beste Team an diesem Tag in der kommenden Runde in der Oberliga aufschlagen wird. Somit stellt sich die Frage, ob der TSV Herrlingen die Liga erhalten kann oder ob unsere Mädels oder die Damen aus dem Ortsteil von Waldachtal den 1. TTC Ketsch und den TV Rechberghausen beim Aufstieg begleiten werden.

"Jeder gegen Jeden" heißt es in der Lindenhofhalle. Dies erfolgt im Modus der Oberliga, d.h. jeweils zwei Doppel und acht Einzel. Alle Vergleiche werden hierbei ausgespielt. Dabei treten die beiden Gegnerinnen zu Beginn ab 10:30 Uhr zum ersten Spiel an. Dies hat für den Tross des TTC den großen Vorteil erst am Spieltag anreisen zu können und beide Partien in Folge bestreiten zu können. Der Spielplan sieht vor, dass es beim zweiten Vergleich zum Aufeinandertreffen der Verbandsoberligisten kommt (ab 14 Uhr) und zum Abschluss zum Duell der Gastgeberinnen gegen den TTC (ab 18 Uhr). Spätestens nach diesem Match steht fest welche Ligenzugehörigkeiten die drei Mannschaften in der Saison 2023/ 24 haben werden.

Aufgrund der Tatsache, dass lediglich Spielerinnen einsatzberechtigt sind, die mindestens drei Partien in der Rückrunde absolviert haben, gibt es nahezu keine Geheimnisse auf personeller Seite. Bei den Damen aus Lützenhardt ist dies ohnehin nicht der Fall, trat das Team doch in allen 14 Spielen mit demselben Quartett an. Neun Siege und fünf Niederlagen reichten am Ende knapp für den zweiten Rang. Mit einem Minuszähler mehr verwiesen sie den TSV Georgii Allianz auf den Folgeplatz und somit die Spielberechtigung zur Relegation. Für die Schwarzwälderinnen geht es dabei auch um die direkte Rückkehr, war die Equipe doch im vergangenen Sommer aus der Oberliga abgestiegen.

Seit etlichen Jahren tritt man als eingespieltes Quartett auf. Klara Misurak (36), Nejla Yaman (43), Julia Neff (38) und Verena Riedt (43) sind dabei die Namen zur Mannschaft. Dabei sticht vor allem die Spitzenspielerinnen heraus, die mit einer 27:8 Einzelbilanz Rang 4 in der abgelaufenen Runde erreichte. Um die Qualität der Nummer 1 zu unterstreichen sei auch die vorherige Bilanz aus der Oberliga genannt - 25:9. Mit aktuell 1690 TTR Punkten geht Misurak als derzeit beste Spielerin in die Relegation. Ihr Mitspielerin Yaman tat sich hingegen schwerer im vorderen Paarkreuz und kam auf eine 9:21 Statistik. Linkshänderin Neff und die Nummer 4, Riedt, kompensierten dies mit positiven Bilanzen. Auffällig zudem, dass mit Misurak/ Yaman mit 11:3 das beste Doppel der Liga gestellt wurde.

Für die Mädels dürfte der Einstieg gegen den nominell schwächeren Gegner nicht ungelegen sein. Es dürfte hauptsächlich darum gehen mindestens einen Zähler über das Doppel und anschließend im Optimalfall einen Punkt gegen die Lützenhardter Nummer 1 zu erreichen. Gemessen an den TTR Punkten gehen unsere Mädels dabei als leichter Favorit in das Rennen, was jedoch an solch einem Tag sicherlich eine untergeordnete Rolle spielen dürfte. Ist die erste Herausforderung gemeistert geht es anschließend gegen die Gastgeberinnen aus dem Bezirk Ulm. Diese retteten sich in einem wahren Fotofinish auf den Relegationsrang der Oberliga. Im direkten Duell mit dem TV St. Georgen galt es mindestens drei Siege einzufahren, um das Abrutschen auf den direkten Abstiegsplatz zu verhindern. Nervenstark konnte man exakt diese Anzahl vor knapp zwei Wochen im letzten Saisonspiel erkämpfen, nachdem es bereits 1:6 stand.

Mit dieser Energieleistung im Rücken möchte das Quartett die Chance nun nutzen über die Relegation doch noch die Liga zu halten. Dabei hatte der Verein aus dem Blausteiner Stadteil in der Rückrunde mit dem Verlust von Spitzenspielerin Rebeka Dani zu kämpfen. Die Serbin absolvierte in der Vorrunde noch sämtliche Partien. Der Kader für den kommenden Samstag besteht somit aus Annika Müller (19), Katrin Honold (44), Saskia Hamel (22), Yixuan Li (15) und Edith Karl (55). Dieses Quintett ist spielberechtigt und gewillt den Klassenerhalt in heimischer Halle perfekt zu machen. Dabei erreichte die junge Müller mit einer ausgeglichenen Bilanz ein achtbares Resultat in ihrer zweiten Saison in der Oberliga und der ersten im vorderen Paarkreuz.

Hier dürften interessante Vergleiche mit den Zwillingen anstehen. Diese werden auch von der erfahrenen Honold herausgefordert, die in der Vorrunde nicht zum Einsatz kam. Viele Jahre agiert sie bereits in der Oberliga und vor nicht allzu langer Zeit waren auch regelmäßig Einsätze in der Regionalliga mit dabei. In der absolvierten Rückserie tat sie sich gegen anspruchsvolle Kontrahentinnen an zweiter Position eher schwer Erfolge einzufahren. Sämtliche 18 Vergleiche absolvierte Linkshänderin Hamel, die im hinteren Paarkreuz je 18 Spiele gewann und verlor. Parallel dazu kam sie auch noch in zwei Partien in der Reserve zum Einsatz, die in der Verbandsoberliga aufschlagen. Mit der jungen Li ist die jüngste Spielerin auf der Seite der Herrlingerinnen. Mit der Rückrunde kam sie vermehrt in der Oberliga zum Einsatz und erzielte eine 5:9 Einzelbilanz. Zudem kam sie regelmäßig in der Landesliga zum Spielen und verlor dort keine ihrer 18 Einzelspiele. Zu dieser Runde wechselte das Talent aus dem benachbarten Bayern zum TSV.

Mit der erfahrenen Karl steht zudem ein Urgestein des Vereins zur Verfügung. Überwiegend kam sie dabei in der Reserve zum Einsatz, erreichte aber über die Rückserie auch die Mindestanzahl an Partien, um für den kommenden Samstag spielberechtigt zu sein. In den Doppeln dürfte es auf die Kombinationen Müller/ Hamel und Honold/ Li hinauslaufen. Erstgenannte Kombination bestritt die Rückserie in sämtlichen Meisterschaftsspielen. Orientiert an den TTR-Werten und dem Heimvorteil liegt die Favoritenrolle leicht bei dem Oberligisten, doch dies hat an solch einem Tag, wie bereits erwähnt, nicht die größte Relevanz.

Am Samstagmorgen geht es auf die etwas mehr als drei Stunden Fahrt in Richtung Herrlingen. Ohne Druck und Erwartungen wird das junge Quartett des TTC versuchen den größten Vereinserfolg zu erreichen. Es dürfte vieles von der Tagesform abhängen, jedoch wird auch die kleine Fanabordnung aus dem Suggental ihren Anteil einbringen. Die Daumen sind jedenfalls gedrückt von allen Seiten.